Tipps für Tugendmomente

Ein Beitrag von Master Facilitator Uta Halbreiter

Es gibt viele Möglichkeiten, sich von Tugenden inspirieren zu lassen. Zum Beispiel über die Tugend der Woche. Machst du mit? Mit diesem Newsletter empfängst du die Tugendliste für 2025. Auf der Homepage www.virtuesproject.works und in den Social Media kannst du jede Woche die aktuelle Tugendkarte lesen. Weltweit möchte das Virtues Project mit derselben Tugend der Woche Menschen inspirieren und so rund um den Globus ein positives Zeichen setzen. Dankbarkeit ist die Tugend der Woche, mit der dieses Jahr endet und das neue beginnt. Stell dir vor, dass dann überall in der Welt Menschen über die Kraft der Dankbarkeit nachdenken…

Routine

Wie kannst du mit einer Tugend in die Woche starten? Und wie nimmst du sie mit in den Rest der Woche? Wie wird die Reflektion über eine Tugend zur täglichen Routine?

Versuche, jeden Montag einen festen Moment als Tugendmoment einzuplanen. Kombiniere dies mit einer Routine, die du sowieso schon nutzt. Vielleicht liest du die Tugend der Woche als allererstes morgens auf deinem Telefon als Start in den Tag? Vielleicht liest du sie zum Frühstück vor der Tageszeitung? Hänge sie dir an den Spiegel und lies sie beim Zähneputzen. Fährst du mit dem Zug zur Arbeit? Dann kannst du unterwegs die Tugendkarte lesen. Wenn du Tugendkarten hast, kannst du die Tugend der Woche in einem Kartenhalter als Blickfang an einem gut sichtbaren Platz aufstellen. Oder du nutzt sie als Lesezeichen – und Erinnerung – in dem Buch, das du liest, oder als Bildschirmschoner am Laptop.

Du kannst auch andere mit der Tugend der Woche inspirieren. Lies sie zum Frühstück gemeinsam mit deinen Kindern oder dem Partner. Teile sie in einer Whatsapp-Gruppe mit anderen. Lehrkräfte können sie am Montagmorgen mit den Schülerinnen und Schülern lesen. Oder teile sie mit deinen Kollegen: Das Vorlesen einer Tugendkarte ist ein idealer Check-in-Moment für ein Meeting.

Reflektionsfragen

Wie liest du die Karte? Du kannst dir einen Satz aussuchen, der dir besonders gut gefällt. Dieser kann dich inspirieren, deine Einstellung für diese Woche manifestieren. Vielleicht möchtest du das Zitat als Leitfaden für die Woche nutzen? Oder du konzentrierst dich auf die Affirmationen, das sind die Sätze auf der Rückseite der Karte, die mit „ich“ anfangen.

Mit Reflektionsfragen kannst du eine Tugend besser kennen lernen. Zum Beispiel bei der Dankbarkeit: Woran denkst du, wenn du das Wort Dankbarkeit liest? Welche Beispiele für Dankbarkeit fallen dir ein? Wie zeigst du selbst Dankbarkeit? Wann warst du zuletzt dankbar? Wozu lädt diese Tugend dich ein? Welches Zitat, welche Redewendung fällt dir dazu ein?

Nach und nach lernst du so alle Tugenden immer besser kennen, Woche für Woche. Und du erkennst sie besser – in dir selbst und in anderen. Wie heißt es so schön: Die Dinge, denen wir unsere Aufmerksamkeit schenken, wachsen. Der Fokus auf die positiven Charaktereigenschafen in uns und den Menschen um uns herum bringt so viel Positives mit sich. Achte im Laufe der Woche darauf, ob die Tugend bei dir oder jemand anderem entdeckst. Wenn ja, nutze die Gelegenheit – feiere die Tugend mit einer Tugendanerkennung. „Ich sehe deine Geduld, du hast gewartet, bis ich fertig war.“ oder „Ich habe Mut gezeigt und um Hilfe gefragt, als ich alleine nicht weiterkam.“

Einladung

Und was, wenn eine Tugend der Woche dich überhaupt nicht anspricht? Weil dir ein bestimmtes Wort nicht gefällt oder du negative Assoziationen damit verbindest? Vielleicht passt sie auch nicht zu deinem Gefühl heute? Dann lade ich dich mit der Tugend der Offenheit ein, dir gerade diese Tugendkarte ganz besonders zu Herzen zu nehmen.

Jede Tugend kann nämlich eine Bestätigung oder eine Einladung sein. Wenn du dich nicht angesprochen fühlst, lädt die Tugend dich ein, genauer hinzusehen. Was bedeutet diese Tugend eigentlich? Hat sie vielleicht noch eine Seite, die du noch nicht kennst? Was will sie dir sagen, wozu lädt sie dich ein? Vielleicht entdeckst du, dass du diese Tugend für dich eine besondere Botschaft enthält – dass du sie für dich selbst nutzen solltest, nicht für andere. Oder dass diese Tugend zu stark ist und du sie mit einer anderen ins Gleichgewicht bringen kannst. Was entdeckst du? Tugendeinladungen können wunderbare lehrreiche Momente sein.

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